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Installation eines ATAPI-CD-Brenners

von Kurt Sommer erstellt ??.????

Diese Anleitung soll kein Ersatz für die entsprechenden Linux how-to´s sein. Sie dient lediglich als Gedächtnisstütze und behandelt ausschließlich grundlegende Voraussetzungen, für das CD-Brennen mit xcdroast.

Grundvoraussetzung ist ja mal, daß der eingesetzte Brenner auch unterstützt wird. Die unterstützen Geräte werden u.a. auf der SuSE Homepage aufgeführt.

X-CDRoast soll zwar auch ATAPI-Brenner ohne Kernel-Kompilierung unterstützen, trotz zahlreicher Versuche hab ich es aber bisher nicht geschafft, einen ATAPI-Brenner ohne entsprechende Kernel-Kompilierung zum Laufen zu kriegen.

Die Anleitung gilt für SuSE 6.0 mit Kernel 2.0.36, bei allen anderen Distibutionen ist ähnlich zu verfahren, dazu ggf. das Benutzerhandbuch durchlesen. Also los gehts:

Voraussetzung für die Kompilierung ist natürlich, daß die Kernel-Sourcen installiert sind, sonst gibts hier gleich eine Fehlermeldung!

  • Öffnen eines Xterm-Fensters, oder Wechsel auf die Text-Oberfläche als Benutzer root.
  • Wechseln in das Kernel-Verzeichnis mit "cd /usr/src/linux"
  • Aufruf der Kerneleinstellung mit "make menuconfig" unter X auch (make xconfig) (Bei KDE existiert auch ein Menuepunkt "Kernel-Kompilierung".)
  • IDE-CD-Support bei Block-Devices abschalten und SCSI-Emulation aktivieren.
  • SCSI-, SCSI-CDROM und SCSI generic Support einschalten, alles andere hier deaktivieren.
  • Bei den File-Systems ISO-9660 cdrom aktivieren (im Regelfall standardmäßig eingeschaltet). Jetzt verlassen wir die Kerneleinstellungen, wobei die Frage nach dem Abspeichern der Aktionen selbstverständlich bejaht werden muß.

Die nächsten Eingaben lauten jetzt "make dep, make clean, make zImage", wobei diese Befehle auch in eine einzige Zeile geschrieben werden können (make dep clean zImage) zImage mit großem I !!

Je nach Geschwindigkeit des Rechners, kann das Übersetzen des Kernels teilweise mehrere Stunden dauern, (ich hoffe doch sehr, daß sich keiner mehr mit einem alten 386er rumschlägt). Abgesehen davon, daß das CD-Brennen mit einem ATAPI-Brenner hier sowieso nicht hinhaut!

Sollte nach erfolgter Übersetzung eine Fehlermeldung in der Art "kernel to big..." auftreten, dann ist der Befehl "make bzImage" einzugeben, dies dauert jetzt nur noch wenige Minuten.

Nachdem der Kernel kompiliert wurde sind die Module mit "make modules modules_install" zu übersetzen. Auch diese Prozedur kann je nach Rechner- Geschwindigkeit einige Zeit in Anspruch nehmen.

Das Gröbste ist jetzt überstanden, dem Betriebsystem muß nun mitgeteilt werden, daß es den neuen Kernel beim Start auch hochladen soll. Der neue Kernel steht im Verzeichnis /usr/src/linux/arch/i386/boot und trägt die Bezeichnung zImage oder bzImage.

Der Kernel ist in das Verzeichnis /boot zu kopieren, dort steht u.a. der Originalkernel mit der Bezeichnung "vmlinuz".

Unseren neuen Kernel benennen wir jetzt z.B. in "vmlinuz-neu" um. Der letzte Punkt ist das Eintragen des neuen Kernels in lilo, dies kann entweder über Yast erfolgen, oder man editiert die Datei /etc/lilo.conf, wobei ich persönlich das Editieren von Hand bevorzuge.

In der /etc/lilo.conf sind dazu die 3 Zeilen mit image, root, label untereinander zu kopieren, wobei wir in der dann neuen image-Zeile unseren Kernelnamen (hier vmlinuz-neu) eintragen. Die root-Zeile bleibt unverändert. In die label-Zeile tragen wir z.B. brenner ein, das wars.

Die geänderte Datei abspeichern und anschließend an der Shell "lilo" eingeben, jetzt wird der neue Kernel hinzugefügt (adding brenner ...). Beim nächsten Hochstarten des Systemes kann nach einem Druck auf die TAB-Taste der entsprechende Boot-Kernel ausgewählt werden, der Kernel, der an erster Stelle in der lilo.conf steht, wird beim Start automatisch geladen.

Das XCD-Roast Programm ist schnell installiert und somit steht dem Brennen unter einer tollen X-Oberfläche nichts mehr im Weg. Das Programm ist mindes- tens genauso komfortabel wie die vergleichbaren Windows-Produkte, lediglich der Funktionsumfang ist noch nicht so ausgereift. Neue Versionen des Programms sind u.a. von der FH-München erhältlich, die neue, in Kürze erscheinende Version gestattet auch das Brennen von Boot- und Multisession-CDs. Eine sehr gute deutsche Anleitung für XCD-Roast ist von Thomas Niederreiter zu bekommen.

Übrigens sind bei der neuen SuSE 6.2 eine ganze Menge neuer CD-Brenner- Programme drauf, ich hab noch nicht alle ausprobiert, aber teilweise arbeiten sie schon recht stabil.

Viel Spass beim CD-Brennen....

Kurt Sommer



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